Im Zusammenhang mit Corona gibt es viele Einreiseverbote und auch Grenzschließungen. Wann die Grenzen wieder geöffnet werden ist (noch) schwer abzusehen.

Einreiseverbot trotz gültigem Visum oder ESTA

Fast alle Länder haben jetzt im März 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Krise Einreisebeschränkungen und -verbote für Ausländer, also auch für österreichische Staatsbürger, erlassen.

INTERNATIONAL Das erschreckendste Beispiel waren wahrscheinlich die USA, die - ohne Abstimmung mit den europäischen Partnerländern -, eines Abends plötzlich ein Einreiseverbot für alle Länder der Schengenzone mit Ausnahme von Großbritannien und Irland erlassen haben. Aber auch andere Länder haben sich unberechenbar verhalten. So haben die offiziellen Stellen von Sri Lanka und Kenia tagelang einander widersprechende Informationen abgegeben und war es völlig unklar, ob mit einem gültigen Visum die Einreise nun erlaubt wird und nur neue Visumanträge nicht bearbeitet werden oder ob die Einreise generell unmöglich war. Der vietnamesische Amtsschimmel wieherte besonders heftig. Die Website der vietnamesischen Einreisebehörden teilte mit, dass die visumfreie Einreise für einen Aufenthalt bis zu 15 Tagen für z. B. für deutsche, italienische und englische Bürger ausgesetzt war, aber in Wirklichkeit wurden Visumanträge für die Staatsangehörigen dieser Länder nicht mehr bearbeitet. Das Unglaubliche daran war, dass niederländischen Staatsgehörigen noch Visa erteilt wurden, während die Visumanträge von deutschen Bürgern bereits auf Eis gelegt waren, obwohl die Niederlande in diesen Tagen im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl viel mehr registrierte Corona-Erkrankte hatten als Deutschland.

Grundsätzlich gilt für alle diese Visa, ESTA oder eTA, dass nicht die Reisegenehmigung selbst ungültig geworden ist, sondern die Grenzwachebehörde die Einreise trotz des gültigen Visums/ESTA/eTA nicht erlaubt. Jede Grenzschutzbehörde der Welt behält sich immerhin das Recht vor, (sogar ohne Angabe von Gründen) die Einreise zu verweigern, auch wenn Reisende ein gültiges Visum haben. Das ist genau, was hier geschieht, da die Grenzwache der verschiedenen Länder Reisende aus anderen Ländern zur Gesundheitsgefahr für die eigene Bevölkerung erklärt.

Am deutlichsten wird der Umstand, dass nicht die Visa ungültig werden, sondern nur die Einreise vorübergehend untersagt ist, bei (jahren-)lang gültigen Reisegenehmigungen wie dem ESTA , der eTA oder den 1 Jahr lang gültigen Visa für Indien oder Australien. Die Erwartung ist, dass deutsche Staatsangehörige mit den bereits erhaltenen Visa / ESTAs / eTAs wieder reisen können, sobald die Einreisesperren wieder aufgehoben wurden, auch wenn wir das bei den USA mit einer Trump-Regierung nie so genau vorhersagen können. Wer jetzt (im März 2020) für einen Transit durch die USA reisen möchte darf in den 14 Tagen davor nicht in den Schengenländern oder Großbritannien gewesen sein, ansonsten wird das ESTA ungültig erklärt. Man kann also von einem längeren Auslandsaufenthalt, mit einem Transit in den USA nach Europa zurückreisen, aber nicht von Europa aus mit einem Transit in den USA nach Süd- oder Mittelamerika reisen.

Jetzt, im März 2020, ist leider noch nicht gut abschätzbar, wie lange die Einreisebeschränkungen gültig sein werden. Australien hat in den letzten Tagen angekündigt die Grenzen vorläufig für sechs Monate zu schließen, wobei "vorläufig" auch bedeuten kann dass der Schließungszeitraum letztendlich kürzer oder länger als sechs Monate sein kann, abhängig von der Einschätzung der Gesundheitsbehörden in Australien, wie lange die Einreisesperre zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung noch nötig ist. Danach könnten vor der Grenzschließung erteilten Visa für Australien noch verwendet werden. - Anzeige -


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