Stephanie Aichner beim Freitauchen am Achensee.Manfred Klotz

Apnoetauchen: Unbeschwert unter Wasser

Ein letzter tiefer Atemzug und der Apnoetaucher gleitet in die Tiefen des Achensees hinunter. Doch was genau ist Apnoetauchen? Der ROFAN-KURIER hat nachgefragt...

ÖSTERREICH Als Apnoetauchen wird die ursprünglichste und älteste Form des Tauchens bezeichnet. Im Jahr 1976 drang der Franzose Jasques Mayol ohne Atemgerät als erster Mensch in eine Tiefe von 100 Metern vor. Er zählt zu den wichtigsten Wegbereitern für die Weiterentwicklung und Verbreitung des Sports. Nach wie vor stellt aber die Unterwasserjagd auf Fische mit Speeren die häufigste Form des Apnoetauchens dar.

Apnoetauchen wird seit dem 20. Jahrhundert als Freizeit-, Leistungs- und Extremsport betrieben. Der Rekord im Streckentauchen im Pool hält bei den Männern Giorgos Panagiotakis mit 300 Metern und bei den Frauen Natalja Moltschanowa mit 237 Metern. Im Tiefseetauchen mit variablem Gewicht hält der Österreicher Herbert Nitsch mit 214 Metern den Weltrekord...

Thomas Oberhuber bei seinem 24-Stunden-Apnoe-Weltrekord, am 3. Mai 2019. Er tauchte 1054 Längen im 25-Meter-Becken innerhalb von 24 Stunden. © Manfred Klotz

Der Verein Alpnoe aus Rum in Tirol wurde von etwa elf Jahren gegründet. Laufend bieten sie Kurse im Apnoetauchen an, wie Obmann Conny Hell bestätigte. Ratsam ist mit einem Alter um die 12 Jahre mit dem Training zu beginnen. Da eine körperliche und innere Entspanntheit essenziell sind. Hell erklärt: „Der Körper und die mentale Stärke beschränken die Zeit unter Wasser.“ Ausrüstung ist fast keine nötig. Nur ein weicher und dehnbarer Neopren-Anzug ist für die Beweglichkeit und als Wärmespeicher wichtig. Ein Maske mit geringem Volumen hilft in der Tiefe beim Druckausgleich.

Unterschätzte Gefahren

Apnoetauchen soll nur mit erfahrenen Tauchern praktiziert werden. Wer ohne Ausbildung lange unter Wasser bleibt, wendet häufig falsche Techniken an, die lebensgefährlich werden können. "Hyperventilation senkt den CO2-Spiegel. Dieser dient als Trigger für den Atemreiz, der bei falscher Technik zu spät einsetzt und der Körper mit einem K.O. reagiert", wie Conny Hell erklärt. Beim allgemeinen Training ist es wichtig, weniger auf Muskelmasse zu gehen, denn diese verbraucht viel Sauerstoff, sondern eher Ausdauersport zu betreiben. Ein niedriger Ruhepuls ist beim Apnoetauchen wichtig.

Jährliche Meisterschaften

In Innsbruck wird seit acht Jahren jährlich eine nationale Meisterschaft mit internationaler Besetzung ausgetragen, die vom Land Tirol und der ASKÖ unterstützt wird. Alpnoe's Athleten sind auch bei Weltmeisterschaften vertreten. Besonders taten sich bei diversen Bewerben Stephanie Aichner, Wolfgang Hagleitner, Thomas Oberhuber sowie Manfred Klotz hervor. Sie holten sich bereits einige Titel sowie Medaillen und Oberhuber einen 24-Stunden-Apnoe Weltrekord.


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