Für LA Mag. Dominik Mainusch hat als Zillertaler aber auch als Fügener Bürgermeister die Verkehrs-Entlastung im Tal höchste Priorität

Umfahrung Fügen: Baubeginn 2021 "realistisch"

Der Baubescheid liegt vor, die Finanzierung des Landes wurde bereits zugesagt, es gibt kaum noch Einsprüche, die unbehandelt sind. "Die Umfahrung Fügen ist nicht mehr aufzuhalten", freut sich der Fügener Bürgermeister LA Mag. Dominik Mainusch (ÖVP).

ZILLERTAL/FÜGEN Das Zillertal ächzt unter den steigenden Verkehrszahlen der letzten Jahre. Zu Spitzenzeiten passieren 30.000 Kfz/Tag den Brettfalltunnel (die Kapazitätsgrenze der B169 liegt aber bei 20.000 Kfz/Tag). "Der Handlungsdruck ist enorm", sagt Fügens Bürgermeister Dominik Mainusch, der auch Landtags-Abgeordneter der ÖVP ist. "Jahrzehntelang wurde in Fügen und im Zillertal diskutiert, geplant und wieder verworfen. Seit 30 Jahren wartet die Bevölkerung im vorderen Zillertal auf eine Entlastung. Jetzt sind wir auf einem guten Weg: Ich halte einen Beginn der Arbeiten mit 2021 für realistisch", freut sich Mainusch.

90 Millionen EURO Projekt

Nach den Gemeinderats-Wahlen 2016 wurde in Fügen bereits 2017 mit 14:1 Stimmen die weitgehend aktuellste Variante der Verkehrs-Entlastung beschlossen. "Das war ein unwiderruflicher und historischer Beschluss", sagt Bgm. Mainusch dazu. 90 Millionen EURO soll das Verkehrsprojekt kosten. Dafür wird die Trasse auf die Ostseite der Zillertalbahn verlegt, es werden leistungsstarke Anschlüsse für Fügen Nord, Mitte und Süd gebaut.

"Wir müssen die Bevölkerung entlasten und die Lebensqualität im vorderen Zillertal wieder erhöhen. Gleichzeitig müssen wir aber Ausweichrouten durch die Ortschaften verhindern und den Verkehrsfluss auf der B169 verbessern", nennt Bgm. Mainusch die wichtigsten Projekt-Ziele. Das Zillertaler Großprojekt wird eine gewaltige Verbesserung vor allem auf den – bisher massiv belasteten – Gemeindestraßen bringen.

Spürbare Entlastung

Auch auf der B169 wird es eine spürbare Erleichterung geben. Ganz verhindern wird man Staus nicht. Sie werden aber seltener und kürzer sein. "Um die Stauproblematik weiter zu bekämpfen, sind zusätzliche Maßnahmen in Planung", informiert Mainusch. Er fordert in diesem Zusammenhang unter anderem einen Ausbau des Begleit-Wegenetzes oder attraktivere öffentliche Verkehrsmittel.

Touristen-Ausflüge mit Öffis

Auch lobt er das Wasserstoff-Projekt, das eine Verkürzung der Fahrzeit von Jenbach nach Mayrhofen um zehn Minuten bringen wird. Nur so könne auch entsprechend touristischer Ausflugs-Verkehr auf die Schiene verlagert werden. "Es ist aber utopisch, zu glauben, dass irgendwann der Großteil der Touristen mit der Schiene anreist. Wenn wir den Anteil auf 15 bis 20 Prozent erhöhen können (aktuell etwa drei Prozent, Anm.), hätten wir enorm viel erreicht!", erklärt Mainusch.

Zusätzlich müsse der Verkehrs-Knotenpunkt Wiesing in seiner Leistungsfähigkeit verbessert werden.

Geisler-Zusage und Baubescheid

LA Mainusch dankt LH-Stv. Josef Geisler (ebenfalls ÖVP) in diesem Zusammenhang für sein Wort, dass die Finanzierung über das Land Tirol für den Beginn der Bauphase mit 2021 steht: "Das ist ausgezeichnet und darauf verlassen wir uns", sagt Bgm. Mainusch. Der Baubescheid ist seit 10. Juni da, die Einspruchsfrist ist bereits abgelaufen. Es liegen drei Einsprüche beim Landesverwaltungsgericht vor. "Angesichts der Dimension des Vorhabens sehr wenig", sagt Mainusch (der selber Jurist ist).

Er sieht einen Baubeginn für die Umfahrung Fügen 2021 als durchaus "realistisch".


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