Seit diesem Jahr feiert die Radfelderin Maria Hartmann den 4. Mai als zweiten Geburtstag. Ihr Hund "Billy" weckte sie, als es in der Küche brannte.

RADFELD Als ob es gestern gewesen wäre, so präsent sind Maria Hartmann (69) die Ereignisse des 4. Mai 2023. Sie schlief gerade auf der Couch. "Gegen 05:15 Uhr bellte Billy. Ich nahm an, dass er hinauswollte und legte mich wieder hin", erinnert sie sich. Aber Billy gab nicht auf: "Er bellte wieder und knabberte an meinem Oberarm. Als ich mich aufrichtete, roch ich das verschmorte Plastik", schildert sie. Dann ging es Schlag auf Schlag: Sie riss die Balkontüre auf, rannte in die Küche, um dort die Fenster aufzureißen. "Erst dann sah ich die Flammen am Dunstabzug", erzählt sie. Sie schnappte die brennende Plastikschüssel und beförderte diese durch die Gartentür ins Freie. Die Verbrennungen, die sich Maria dabei zuzog, bemerkte sie erst viel später. Sie suchte ihren Hausarzt auf und erzählte ihm, wie sie die Verletzungen erlitten hatte. Es waren immerhin Verbrennungen dritten Grades. "Ich werde die Antwort des Arztes nie vergessen: 'Wenn es eine Katze gewesen wäre, wäret ihr jetzt tot'", erinnert sich Maria. In diesem Moment begriff Maria auch erst, in welcher Lebensgefahr sie geschwebt hatte.

Katze auf Ceran-Platte

Maria rekonstruiert die Ereignisse wie folgt: Auf der Ceran-Herdplatte stand der Kelomat, darauf eine Plastikschüssel. In der Nacht sprang ihre Katze auf die Kochplatte, auf der Anrichte daneben stand das Futter. "Dabei muss die Katze mit ihren Pfoten genau jene Platte eingeschaltet haben, auf der der Kelomat stand", sagt Maria. Hund "Billy" hat ein schwieriges Leben hinter sich. Er war ein streunender Straßenhund aus Rumänien, der vom Tierschutzverein "Tiere in Not Austria" (TINA) gerettet wurde. Maria ist TINA-Mitglied und betreut immer wieder herrenlose Vierbeiner. "Billy wäre ja nur ein Pflegehund gewesen, den ich nur vorübergehend betreut hätte. Aber jetzt gebe ich ihn nicht mehr her", betont sie.