TIWAG: Hohe Preise, keine Jahres-Rechnung...
Misst man das Agieren der TIWAG der letzten zwei Jahre rein an Zahlen, am Ergebnis: Man müsste sagen "gut gemacht". Doch der Eiertanz um Gewinn-Maximierung und Abschöpfen der Strompreis-Bremse hat die Marke massiv beschädigt. Derzeit schafft die TIWAG nicht einmal "Jahresrechnungen" für ihre Kunden.
TIROL Mit der (wirtschaftlich nachvollziehbaren) Idee, durch die Strompreis-Bremse fleißig Steuergeld des Bundes in die Kasse der TIWAG umzuleiten, hatte der Betrieb großen Erfolg. Einerseits wirtschaftlich, weil man in den Krisen-Jahren Millionen-Gewinne schrieb. Andererseits beim Beschädigen des eigenen Rufes. Und als stünde es um den Ruf der TIWAG nicht schon schlecht genug, legt das so genannte "Service-Center" noch einen drauf: Was dem ROFAN-KURIER widerfahren ist, als man eine simple "Jahresrechnung" für die Steuer-Erklärung wollte, ist durchaus lesenswert...
2. Jänner 2024: Kurz nach Jahreswechsel stellt die Redaktion eine Anfrage an die TIWAG: Sie lautet in etwa: "...bitten um Übermittlung der Jahresrechnung für das Jahr 2023".
18. Jänner 2024: Die erste Rückmeldung des Service-Centers (sinngemäß und über zwei Wochen später): "Geht nicht (Adresse reicht nicht): Man braucht die richtige Kunden-Nummer."
18. Jänner 2024: Gut... noch am selben Tag wird die Kundennummer nachgereicht.
22. Februar 2024: Über einen Monat später bequemt sich das Service-Center zu einer Antwort: Erst jetzt wird informiert: "Eine Jahresrechnung von 1.1.2023 bis 31.12.2023 ist nicht möglich."
22. Februar 2024: Wir antworten "dann senden Sie uns bitte jene Abrechnung, die möglich ist."
Irgendwann kommt die Abrechnung dann – aber nur bis zur Jahres-Mitte... Die Anfrage um Übermittlung der restlichen Monate bleibt ungehört. Wieder vergehen Wochen! Wieder fast einen Monat lang keine Rückmeldung... Es darf an dieser Stelle angemerkt werden, dass dies nicht die erste Anfrage dieser Art ist... Warum die TIWAG nicht in der Lage sein soll, den Verbrauch eines Kunden für ein gesamtes Jahr bereitzustellen, bleibt unerklärt.
Simple Jahres-Rechnung "nicht möglich"
Erst, als die Redaktion aus einer simplen Abfrage für die Buchhaltung eine "Presse-Anfrage" macht, wird dann Mitte März der zweite Teil der Jahres-Rechnung 2023 übermittelt. Und eine anständige Jahres-Rechnung anstatt irgendwelcher Teilrechnungen? Nein. Geht nicht, heißt es... Eine Leistung, die jeder Krämer-Laden für seine Kunden zu Stande bekommt, überfordert den landeseigenen Energie-Versorger derart, dass ein fast viertel Jahr vergehen muss, bevor man überhaupt die (möglichen) Teil- oder Zwischen-Rechnungen bekommt, um seine Buchhaltung zu ordnen. Da ist Luft nach oben...