Das Laufkraftwerk in Kirchbichl: Eigentümer und Betreiber ist die TIWAG.Huss

TIWAG-Strompreis: 14,4 % mehr seit Juni!

Am 1. Juni 2022 hebte die TIWAG die Strompreise um 14,4 % an. Begründet wird dies mit einer "Anpassung an den Strompreis-Index". Wer damit nicht einverstanden ist, kann "kostenlos kündigen". Kritik kommt von der Opposition.

TIROL Warum der Strompreis jetzt um über 14% angehoben wird, verstehen viele Tiroler nicht: Schließlich befindet sich die TIWAG zu 100% im Besitz des Landes Tirol, damit zu 100% im Eigentum der Steuerzahler...

Wirtschafts-Landesrat Toni Mattle (ÖVP) dazu im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER: "Wenn man die Erhöhung des Strompreises mit dem Netzentgelt zusammenlegt, kommt man auf eine Teuerung von etwa 6%, nicht 14,4%. Darüber hinaus muss man schon sagen, dass die TIWAG österreichweit der günstigste Energie-Anbieter ist und die Anpassung überfällig war." Strom sei heuer trotz der Erhöhung günstiger, als noch im Vorjahr. Der Grund: Mit Jahreswechsel sind die Ökostrom-Pauschale und die Energie-Abgabe weggefallen. Dazu käme ein Energie-Gutschein, der Haushalten (eine Person bis 55.000,- EURO brutto, Mehrpersonen-Haushalte bis 110.000,- EURO brutto) von den Energiekosten abgezogen wird. Diese Maßnahmen setzt jedoch der Bund, nicht das Land oder die TIWAG.

Dazu SPÖ-Klubobmann Dr. Georg Dornauer: "Die Aussetzung der Ökostrom-Pauschale für 2022 hat die SPÖ auf Schiene gebracht. Dadurch sparen sich die Stromkunden insgesamt 350 Mio. EURO. Die Erhöhung des Strompreises hätte sich die TIWAG angesichts der Teuerung heuer sparen können!" Dornauer denkt darüber hinaus, der Ausbau der Wasserkraft in Tirol sei "unter Platter und Felipe blockiert".

Wer mit der Strompreis-Erhöhung nicht einverstanden ist, könne "kostenlos kündigen", heißt es im Schreiben der TIWAG an die Kunden...

Dazu FRITZ-Klubobmann Mag. Markus Sint: "Derzeit tut die Strompreiserhöhung richtig weh. Wir Tiroler leiden sowieso schon unter den höchsten Kosten für's Leben und das sündteure Wohnen. Deshalb fordern wir als LISTE FRITZ: Die 500,– EURO Heizkosten- und Energiezuschuss des Landes gehören breiter verteilt, dafür ist die Gehaltsgrenze anzuheben!"

Dazu FPÖ-Klubobmann Mag. Markus Abwerzger: "Es braucht einen sozialverträglichen Strompreis in Tirol. Die Teuerungswelle betrifft alle Bevölkerungsschichten, hier muss man gegensteuern. Es braucht auch endlich konkrete Projekte, damit Tirol nicht auf Stromimporte angewiesen ist, der Ausbau der Wasserkraft und der Photovoltaik müssen forciert werden."

Dazu NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer: "Die Preiserhöhungen wurden mit Abschaffung von Steuern deutlich gedämpft. Für die Wirtschaft, die Strompreiserhöhungen wesentlich schneller spürt und von den Steuersenkungen nur marginal betroffen ist, gilt das natürlich nicht. Ebenso wie für den Gaspreis. Hier müsste weiter unterstützt werden."

Autor: Mag. Christian Mück, Rechte: MP MEDIA & POWER GmbH - ROFAN-KURIER


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