Nach dem „Nein“ zu einem neuen Sende-Masten am Gangal-Bühel erteilte Bgm. Gang noch weitere Absagen für geplante Standorte im Siedlungs-Gebiet.

Kramsach: "Nein" zu Sendemast im Wohngebiet!

Noch heuer soll die neue 110-kV-Leitung in Betrieb gehen. Die alten Strom-Masten im Ort verschwinden. Die Betreiber der Mobilfunk-Anlage am Gangal-Bühel wollten daher einen neuen Sende-Masten aufstellen. "Abgelehnt", sagt dazu LA Bgm. Andreas Gang! Auch für weitere Standorte im Siedlungs-Gebiet gab es von ihm ein deutliches "Nein"...

KRAMSACH Seit über 15 Jahren setzt sich der ROFAN-KURIER für die Entfernung der 110 kV-Leitung aus dem Ortsgebiet von Kramsach ein. Nachdem diese Entfernung endlich beschlossen worden war und die Umsetzung anstand, wandte sich ROFAN-KURIER-Herausgeber Mag. Christian Mück Ende 2019 an den Kramsacher Gemeinderat. Er wies darin auf die Chance hin, mit dem Strommasten auch die Mehrfach-Mobilfunk-Anlage am Gangal-Bühel loszuwerden. Dazu Mag. Mück: "Ich habe mir erlaubt, auch auf die Möglichkeiten im Ortsbildschutz hinzweisen und ebenso auf den Umstand, dass die Betreiber vermutlich um eine neue Sende-Anlage an selber Stelle ansuchen werden." So kam es auch... Mitte 2023 wandte sich eine Errichtungs-Gesellschaft für Mobilfunk-Anlagen bezüglich neuem Masten an Kramsachs Bürgermeister LA Andreas Gang.

Weitere Standort-Pläne im Siedlungs-Gebiet abgelehnt

Der jetzige Bürgermeister reagierte umgehend: In Abstimmung mit anderen Gemeinderats-Listen erteilte er einem "Masten-Monster, höher als der Kirchturm" eine deutliche Absage! Doch was viele Kramsacher bisher nicht wissen: Es gab in der Folge weitere Versuche und Anfragen für alternative Standorte, ebenfalls im Siedlungs-Gebiet. Unter anderem versuchte die Gesellschaft, dem Bürgermeister die Montage einer Sende-Anlage am Feuerwehr-Schlauchturm schmackhaft zu machen.

Die Betreiber der Sende-Anlage am Gangal-Bühel haben mittlerweile weitere Standort-Ideen an Bgm. Gang herangetragen...

Bgm. Gang: "Mit mir nicht!"

Dazu LA Bgm. Andreas Gang: "Ja, das stimmt. Es gab weitere Ideen für Standorte. Aber diese waren auch mitten im Siedlungs-Gebiet. Ich verstehe den Wunsch der Gesellschaften, ihre Anlagen hier aufzubauen. Aber nicht mitten im dichten Siedlungs-Raum. Der Ortsbild-Schutz und auch die Gesundheit und Sorgen der Menschen sind mir wichtiger. Und das sieht auch die Mehrheit der anderen Mitglieder im Gemeinderat so." Er werde überhaupt keiner Errichtung eines Sende-Mastens direkt im Siedlungsraum zustimmen, sagt Gang.

Im Gewerbe-Gebiet – Ja...

Nur im Siedlungs-Raum können Gemeinde und Bürgermeister die Errichtung einer neuen Sende-Anlage blockieren. "Im Gewerbegebiet können wir diesbezüglich nicht mitreden. Wenn sich hier ein Standort findet (Gespräche laufen), werden wir uns nicht dagegenstellen", erklärt der Bürgermeister exklusiv im ROFAN-KURIER.

Hintergrund

Seit Jahrzehnten warnen österreichische Mediziner und die Ärztekammer vor den möglicherweise schädlichen Folgen von Mobilfunk-Dauerbestrahlung... Schlafstörungen, Konzentrations-Schwächen aber auch verschiedene Krebs-Arten und beispielsweise Hinterohr-Tumore könnten (je nach Studie) mit Mobilfunk-Strahlung zusammenhängen. Proteste gegen Sendeanlagen bleiben oft ungehört. In vielen Orten spielt die Gemeinde-Führung einfach mit, wenn Betreiber-Gesellschaften mit Wünschen anrücken. Teils aufgrund von Unwissenheit. In Kramsach haben jetzt die Bürger Vorrang...


ROFAN-KURIER - Unabhängige Regionalzeitung im Tiroler Unterland © 2024

Suche

Startseite